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Bei Kindern und Jugendlichen kann das Wachstum genutzt werden, um Fehlstellungen der Kiefer sanft zu korrigieren. Hierfür werden meist herausnehmbare Zahnspangen eingesetzt. (Funktionskieferorthopädische Geräte oder aktive Platten).
Fehlstellungen der Zähne können mit der festen Zahnspange oder alternativ mit durchsichtigen, herausnehmbaren Zahnschienen korrigiert werden.
Aktive Platten bewegen mit aktiven Teilen wie Schrauben und Federn einzelne Zähne oder Zahngruppen. Zum Beispiel um Platz für bleibende Zähne zu schaffen oder die Kieferbreite zu korrigieren. Sie werden vor allem bei Kindern im Zahnwechselalter genutzt.
Funktionskieferorthopädische Geräte helfen, die Lage von Unter- zu Oberkiefer zu korrigieren und dabei Muskelkräfte von Zunge, Wangen und Lippen zielgerichtet zu fördern und zu nutzen.
Oft ist diese Behandlung in Wachstumsphasen sinnvoll.
Bei der festen, sichtbaren Zahnspange werden Brackets auf den Zahnaußenflächen befestigt. Die Zähne werden dann mit geringen Kräften, sanft, mit Hilfe von Drahtbögen an die richtige Stelle bewegt.
Die feste Spange wird in der Regel eingesetzt, wenn alle bleibenden Zähne vorhanden sind. So können auch sehr auffällige Zahnfehlstellungen korrigiert werden.
Es gibt die Möglichkeit, die Brackets aus verschiedenen Materialien zu wählen (Metall oder Keramik).
Bei der festen, unsichtbaren Zahnspange werden die Brackets an den Zahninnenflächen befestigt. Dies hat aus dem Blickwinkel der Ästhetik den Vorteil, dass die Brackets nicht zu sehen sind. Der große Vorteil dieser Behandlungsmethode liegt aber auch darin, dass für jeden Patienten in einem Speziallabor (DW Lingual Systems, Bad Essen, Deutschland) „maßgeschneiderte“ Brackets und Bögen verwendet werden. So können die individuellen Besonderheiten jedes Patienten besonders gut berücksichtigt und jede einzelne Zahnbewegung besonders gut geplant werden.
Darüber hinaus belegen Studien (van der Veen et al. 2010 Eur J OralSci 2010; 118: 298-303), dass das Risiko für Entkalkungen wesentlich reduziert ist, da die Zunge und der Speichel für eine kontinuierliche Reinigung der Zahninnenflächen sorgen.
Durchsichtige Schienen, die so gut wie unsichtbar sind, können auch schon im Teenageralter eingesetzt werden, um Zahnfehlstellungen zu behandeln. Auch hier erfolgt die Planung der Behandlung und Anfertigung der Schienen sehr individuell in Zusammenarbeit mit einem Speziallabor (Invisalign, Align Technology, Amsterdam, Niederlande).
Der Vorteil der Behandlung liegt zum einen in der Ästhetik, zum anderen ist die Zahnpflege erleichtert, da die Schienen zum Putzen herausgenommen werden können. Jugendliche, die ein Blasinstrument spielen, sind durch die Zahnkorrektur nicht beeinträchtigt.
Um das kieferorthopädische Behandlungsergebnis langfristig zu halten, ist die sogenannte Retention ein wichtiger Bestandteil einer kieferorthopädischen Behandlung. Da Zahnwanderungen ein Leben lang möglich sind, können auch noch viele Jahre nach erfolgreich abgeschlossener kieferorthopädischer Behandlung so genannte Rezidive (Wiederauftreten einer behandelten Fehlstellung) oder neue Zahnfehlstellungen auftreten. Um dem vorzubeugen, empfehlen wir das Einsetzen von Retainern.
Ein sogenannter Retainer bietet den größten Schutz vor Zahnwanderungen. Dabei handelt es sich um einen dünnen, individuell angepassten Draht, welcher -von außen nicht sichtbar- auf der Innenseite der Frontzähne im Unterkiefer und ggf. auch im Oberkiefer befestigt wird.
Bei einigen Sportarten wie zum Beispiel Hockey oder Karate besteht eine erhöhte Gefahr, Zähne zu verletzen oder sogar zu verlieren. Wir bieten in unserer Praxis die Anfertigung von individuellen Sportmundschutzen an.
